Umbau und Sanierung der Hohenhausgasse 2008/9 – Kulturdenkmal aus dem 14 Jrhd. – Konstanzer Stadtbildpreis 2010
Beschreibung wichtiger Restaurierungsarbeiten und neuer Gestaltungselemente. Sämtliche historisch wertvollen Bauteile, wurden, wo erforderlich, reversibel geschützt.
Dach – Wiederverwendung der vorhandenen Biberschwanzziegel und Ergänzung mit neuen (passenden) Ziegeln.
Aussenwände Aussenseite – Der Putz im Erdgeschoss wurde an der Westfassade im Erdgeschoss komplett, da schadhaft und unfachgemäß hergestellt, abgenommen und als Kalkstrukturputz der Putzfläche angepasst.
Fenster – neue, naturbelassene Eicheholzfenster mit Sprossenunterteilungen, keine Veränderung von Öffnungsgrössen und Anzahl der Fenster.
bestehende Fenstergewände – waren teils aus Holz oder Sandstein, aufwendige Restaurierung der Sandsteingewände mit Fensterbänken, als auch der Holzgewände. Die Eingangstüre aus den 70iger Jahren wurde gegen eine historische Eichevollholztüre, mit Glaseinsatz, ausgetauscht.
Aussenwände Innenseite – Lehmvorsatzschale, um das Haus mit dreiseitigen Aussenwänden energetisch zu verbessern, eine Aussendämmung war aus denkmalpflegerischer Sicht nicht möglich, wurde innenseitig ab dem 2.OG eine Holzständerkonstruktion vor die Aussenwände gestellt, der Zwischenraum mit Flachswolle isoliert und anschließend mit Lehmbauplatten beplankt. Die Fugen wurden mit Flachsgewebe armiert und mit einem Lehmgrundputz versehen. Ein abschliessend überzogener, weiß eingefärbter, feinkörniger Lehmdeckputz, diente als Oberflächenfinish für Wand und Decke.
Die Fenster, die in der Vorsatzschale lagen, wurden für den Innenraum, mit einem weiß lackierten und profilierten Holzleibungsrahmen durch naturbelassene und geölte Eichefensterbänke, betont.
Materialien und Gestaltungselemente innen, Steiltreppen bzw. Stiegen sind original erhalten bzw. aufgearbeitet worden.
Im ersten Obergeschoss wurde die Holzkassettendecke von Farbschichten befreit, eine Kassette blieb als Zeugnis stehen, hier sind die Farbaufträge der letzten Jahrhunderte, darunter ein selten vorkommender Putzanstrich, erhalten geblieben. Zwei klassizistische Säulen wurden restauriert und von den Farbschichten befreit.
Alte Zementmosaikfliesen in den ehemaligen Küchenbereichen wurden gereinigt und in das neue Nutzungskonzept integriert. Ebenso Holzdecken, Dielenböden und Türen. Moderne Einbaumöbelelemente, wie Arbeitsplatten, Küchen, Sideboard und Bademöbel, wurden behutsam eingepasst und bewußt modern gestaltet.
Linoleum, als modernes, warmes und ökologisches Material, wurde ebenso für die Böden, wie auch für die Oberflächen der Küchen-, Badmöbel- und Arbeitsplatten verwendet. Neue schwarz-weiße Zementmosaikfliesen im Eingangs-, Küchen- und Badbereich ergänzen das Gesamtbild.
Die Elektroschalter sind Bakelitschalter, nach historischem Vorbild.
Das Haus beheizt eine Gaszentralheizung, als Niedertemperaturbrennwerttherme mit unlackierten Röhrenradiatoren in den Zimmern, und ein Schwedenofen im DG1.